Chef werden – 8 Wege, um sich in einen guten Boss zu verwandeln

Chef werden – 8 Wege, um sich in einen guten Boss zu verwandeln

Niemand hat die Intention, eine schlechte Führungskraft zu sein – manche wissen es einfach nicht besser. Hier sind einige Tipps, die jedem Boss und jeder Chefin helfen werden, sich zu verbessern.

Manche werden durch Glück Boss, andere arbeiten hart, um sich den Weg in den Chefsessel zu verdienen. Leider werden viele Menschen zum/zur Vorgesetzten, ohne eine angemessene Ausbildung für eine Management-Position zu erhalten. Es ist aber keine finstere Verschwörung am Werk: Manchmal finden sich Unternehmer/innen, die sich darauf konzentrieren, ein Produkt am Markt zu platzieren oder Erb/innen von Familienunternehmen plötzlich an der Spitze wieder. Natürlich wissen sie meistens nicht, wie man Menschen effektiv führt. Selbst grossartige Leistungsträger/innen, die in leitende Positionen aufsteigen, sind vielleicht nicht wirklich dafür ausgebildet, andere zu führen.

Von Mitarbeiter/in zur Führungskraft

Dabei ist es gar nicht mal schwierig, ein fairer Boss zu sein. Aber es erfordert einige gezielte Überlegungen und viel Aufmerksamkeit, um herausragend in dieser Funktion zu sein. Und da viele Menschen ihr Vertrauen in Sie setzen, sollten Sie sich folgende Frage stellen: Bin ich es meinen Mitarbeiter/innen nicht schuldig, ihnen zuliebe mein Bestes zu geben?

Nun, hier sind 8 Tipps, die Ihnen helfen werden, Ihr volles Chef-Potential zu erreichen.

1. Führen anstatt Diktieren

Nur, weil Sie der/die Chef/in sind, heisst das nicht, dass die Leute bedingungslos tun werden, was Sie sagen. Wenn sie Ihre Autorität nicht respektieren, werden sie lediglich ein Mindestmass an Leistung erbringen, um ihre eigene (Job-)Sicherheit zu bewahren. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeitenden zu Grossem inspirieren. Helfen Sie jeder/m einzelnen, sich mit den Zielen zu identifizieren, damit alle Verantwortung übernehmen. Dann werden sie ihre Arbeit mit Stolz und Sorgfalt erledigen und für das entgegengebrachte Vertrauen und die evtl. erweiterten Berechtigungen dankbar sein.

2. Betonen Sie regelmässig Positives 

Viele Chefs verbringen sehr viel Zeit damit, Untergebene für jede Kleinigkeit zu korrigieren, die sie falsch machen. Sie tun dies zwar in der Hoffnung, dadurch Fehler zu eliminieren und die Effizienz zu steigern, doch: Leider gedeihen Menschen gar nicht gut in einer Umgebung, in der sie ständig kritisiert werden. Der grosse Motivator Tom Hopkins drückte es am treffendsten aus, als er einmal sagte: «Halten Sie die Augen offen und versuchen Sie, die Leute in Ihrem Unternehmen dabei zu erwischen, wie sie etwas richtig machen. Und dann loben Sie sie dafür!»

3. Setzen Sie vernünftige Ziele

Jede/r Chef/in hat eine Menge zu erledigen. Oft ist die Last zu schwer, als dass es möglich wäre, sie allein zu tragen. Aber die Arbeit willkürlich nach unten zu verlagern, hilft nicht gegen die Überlastung. Wahrscheinlicher ist eher, dass es zu Chaos und Frustration führt. Sie wurden zum/zur Vorgesetzten gemacht, damit Sie den Arbeitsfluss managen können – also tun Sie bitte genau das. Beurteilen Sie Ihr Team und teilen Sie Arbeitspensen zu, die überschaubar sind. Legen Sie eine vernünftige Anzahl von spezifisch artikulierten Zielen fest und spornen Sie Ihr Team an, diese zu erfüllen. Durch die Erledigung bestimmter Aufgaben innerhalb vorgegebener Fristen können Ihre Angestellten Selbstvertrauen erlangen bzw. steigern. Für das nächste Jahr können Sie die Messlatte dann etwas höher legen.

4. Laden Sie Kolleg/innen ein, Probleme zu lösen

Als Chef/in sind Sie jetzt für alles verantwortlich, was schief läuft. Das heisst aber nicht, dass Sie allein alles Notwendige tun müssen, um es zu beheben. Ihr Team möchte helfen. Es möchte mit Ihnen zusammenarbeiten, um Probleme zum Nutzen aller Beteiligten bestmöglich zu lösen. Wenn jemand nicht daran interessiert ist, für das grössere Wohl zu helfen, dann seien Sie auf jeden Fall ein/e gute/r Führungskraft und motivieren Sie ihn oder sie oder entfernen Sie die betreffende Person aus dem Kader. So oder so können Sie und Ihre Crew mit Kraft und Stolz vorwärts gehen.

5. Reden ist Silber – Zuhören ist Gold

Ja, Sie haben eine Menge Erfahrung und Ratschläge, die Sie mit Ihren Mitarbeitenden teilen können. Aber das bedeutet nicht, dass Sie diese auch ständig weitergeben müssen. Seien Sie nicht so schnell bereit, den Denkprozess Ihrer Leute durch Ihre Anweisungen abzuschalten. Andernfalls wird Ihr Team weniger selbstständig denken und ausschliesslich von Ihrem Boss-Gehirn abhängig werden. Lassen Sie sie die Probleme erforschen und ihre eigenen, tollen Lösungen finden. Hören Sie zu, um sicherzustellen, dass Ihre Untergebenen nicht allzu weit vom Weg abkommen. Wer weiss, vielleicht lernen Sie dadurch ja selbst auch etwas Neues?

6. Hinterfragen Sie auch Ihre eigene Leistung

Chef/in zu werden ist wirklich nur der Anfang Ihrer Reise. Sie haben jetzt zwar mehr Autonomie, aber die geht auch Hand in Hand mit mehr Verantwortung. Ihre grösste Aufgabe ist es, an sich selber zu wachsen. Nichts wird diejenigen, die für Sie arbeiten, mehr inspirieren, als zu sehen, dass Sie Ihre eigenen Schwächen erkennen. Sie sollten ebenfalls bewusst und öffentlich die notwendigen Anpassungen Ihres Verhaltens vornehmen. Das Tolle daran ist, dass jedes Mal, wenn Sie erfolgreich sind, das gesamte Team davon profitiert.

7. Machen Sie es ruhig persönlich

Für viele Menschen ist die Arbeit lediglich ein Mittel zum Zweck. Die Chancen stehen recht gut, dass Ihre Teammitglieder ein Leben ausserhalb des Büros haben und ihre Arbeit dieses Leben unterstützt. Die Menschen, die hart für Sie arbeiten, tun dies mit Hingabe und Verantwortung für das Unternehmen und um ihr eigenes Bedürfnis nach Stolz und Selbstachtung zu unterstützen. Seien Sie grosszügig – mit Dankbarkeit, Lob und Sorge um das individuelle Wohlbefinden Ihrer Crew. Andernfalls haben Sie vielleicht bald nicht mehr viele tolle Mitarbeitende, die Sie als Chef bezeichnen.

8. Wählen Sie Ihre Schlachten weise

Sie können und sollten nicht jedes auftauchende Problem bekämpfen. Sie wollen schliesslich nicht, dass sich Ihr Team schon bald «kampfmüde» fühlt.  Lenken Sie Ihre eigene Aufmerksamkeit und Ihre Bemühungen nur dorthin, wo Sie den grössten Einfluss haben werden. Erlauben Sie kritische Lücken: Sie geben dem Team die Fähigkeit und die Kompetenz, die meisten Entscheidungen selber zu treffen und ihre eigenen Kämpfe zu führen. Der Prozess wird vermutlich etwas länger dauern und sie könnten scheitern. Aber sie werden auch viel mehr lernen – und durch jeden Sieg und jede Niederlage an Kompetenz gewinnen.